„War for Talents“: Hinter diesem sehr martialisch klingenden Begriff verbirgt sich schlicht der immer härter geführte Wettbewerb um fachlich qualifizierte Mitarbeiter. Die Gründe liegen auf der Hand, in vielen Branchen herrscht ein akuter Fachkräftemangel. Darüber hinaus findet in der Arbeitswelt derzeit ein Generationswechsel statt und die neue Generation, häufig als „Generation Y“ bezeichnet, lässt sich heute mit traditionellen Anreizen wie renommiertes Unternehmen, Firmenwagen und dreizehntes Monatsgehalt allein nicht mehr gewinnen.
„Doch was hat dies alles mit mir zu tun?“ werden Sie sich jetzt fragen. „Dafür haben wir doch eine Personalabteilung.“ Wie Michael Schnetzer, Deutschland-Chef der Hackett Group, in einem Interview auf FINANCE-TV bestätigt hat, liegt genau in dieser Einstellung das Missverständnis vieler CFOs. Er erklärt: „Viele CFOs klagen über den stockenden Nachschub an Top-Talenten für die Finanzabteilung. CFOs müssen aber eine klare Bedarfsanalyse liefern, damit Human Resources die richtigen Leute rekrutieren kann.“ Derzeit, so Schnetzer im Interview weiter, hapere es insbesondere bei der Kommunikation zwischen Finanz- und Personalabteilung.
Um diese Kommunikationsdefizite zu beheben, gehen immer mehr Unternehmen dazu über, Softwarelösungen einzusetzen, die den gesamten „Human Resources“-Bereich abdecken und damit Personal- und Fachabteilung eine gemeinsame Kommunikationsplattform schaffen. Diese Lösungen bieten das Grundgerüst, mit dem es gelingt, alle Bereiche professionellen Personalmanagements abzudecken und im Zeitverlauf anzupassen: von der Bedarfsanalyse über das Talent Management bis hin zur Mitarbeiterqualifikation und Weiterbildung. An all diesen Fronten wird der „War for Talents“ ausgefochten, nicht nur auf dem Gehaltszettel.
Angesichts der Bedeutung des Fachkräftemangels für die Zukunft fast aller Unternehmen ist es kein Wunder, dass die großen Software-Anbieter wie SAP oder Oracle ihr Lösungsportfolio erweitert haben, um ihren Kunden auch im Bereich Personalmanagement eine integrierte Komplettlösung zu bieten. Wie ernst sie das meinen, zeigen auch die Summen, die sie dafür investiert haben – jeweils Milliardenbeträge in die Übernahmen von Successfactors (SAP) und Taleo (Oracle).
Neben den Platzhirschen versuchen sich aber auch einige kleinere Anbieter in dieser lukrativen Nische des Softwaremarkts zu positionieren, Spezialisten wie P&I, rexxsystems oder Veda. Viele der am Markt verfügbaren HR-Lösungen sind im Cloud-Computing-Modell verfügbar und entlasten damit auch das IT-Budget.
CFOs profitieren in doppelter Hinsicht vom Einsatz einer solchen Lösung: Zum einen gelingt es Ihnen damit besser, den eigenen Personalbedarf zu identifizieren und an die Personalabteilung zu kommunizieren, auf der anderen Seite sind auch die anderen Fachabteilungen besser in der Lage, die „richtigen“ Mitarbeiter zu rekrutieren. Und genau davon sind die Finanzchefs im Zuge der häufig beschriebenen Transformation weg vom reinen Chief Financial hin zum Chief Performance Officer abhängig, wenn die Unternehmens-Performance stimmen soll, die für die Beurteilung ihrer Arbeit wichtigste Messgröße – ein guter Grund, die Prüfung einer solchen Plattform auf die Agenda des nächsten Gesprächs mit der Personalabteilung zu setzen und die IT-Abteilung darauf anzusetzen.