Best Practice

Besser digitalisieren mit Analytik-Assistenten

KUNDENWELT

Als Kunde – egal welcher Produktkategorie, sei es Fashion, Convenience oder vielleicht ein Möbelstück – sind wir es gewohnt, dass digitale Angebote auf uns zugeschnitten werden. Informationen, die Händler an uns herausgeben sind in den meisten Fällen stark personalisiert und werden angepasst, sobald sich bei uns etwas verändert. Im Hintergrund verarbeiten Algorithmen all die Daten und Informationen, die sie über uns erhalten; und hat ein Algorithmus verstanden, dass wir uns zum Kauf eines neuen Wintermantels entschieden haben, werden im Idealfall als nächstes die Angebote für die passenden Schals und Mützen ausgespielt.

Businesswelt

Soweit unser Leben als Konsument im digitalen Zeitalter. Für einen Unternehmensleiter inmitten der digitalen Transformation, sieht die Welt anders aus. Seine Steuerungssysteme, auf deren Grundlage er strategische Entscheidungen für sein Unternehmen treffen soll, folgen noch den Paradigmen des transaktionalen Zeitalters: strukturierte Daten werden aggregiert und in einem standardisierten Format ausgespielt.

Durch die Digitalisierung treten neben die strukturierten jedoch auch unstrukturierte Daten, ein Zustand, auf den traditionelle Steuerungssysteme nicht ausgelegt sind. Sie eignen sich weder für die Erfassung dieser Datenmengen noch sind sie in der Lage die Daten so zu analysieren und aufzubereiten, dass die Geschäftsführung geeignete Schlüsse für ihr Geschäft aus ihnen ziehen kann: Anstelle der benötigten Real-time-Informationen erhalten sie lediglich Standardkost. Damit fehlen Entscheidungsträgern Steuerungsmechanismen und Monitoring-Werkzeuge um ihr Unternehmen durch die digitale Transformation zu führen.

Mit der schnelllebigkeit schritt halten

Gerade im Retail-Sektor kann ein Verharren im transaktionalen Zeitalter fatal sein. Anbieter von Modeartikeln beispielsweise arbeiten sehr nah am Endkunden. Die Branche ist geprägt von Schnelllebigkeit und ein agiles Reagieren auf die Bedürfnisse der Kunden ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Jedoch fehlt es im Bereich der Unternehmensleitung noch an Technologien, die diese Schnelllebigkeit und Agilität auch auf der Geschäftsebene abbildbar machen. 

Im digitalen Kosmos benötigen Steuerungssysteme für die Unternehmensleitung einen hohe Automatisierungsgrad, der dem Business-Level eine wirkliche Fokussierung auf die wichtigen Fragestellungen des Geschäftes und das Schaffen von Transparenz über die Performanz des Unternehmens erlauben. Dafür müssen sich Unternehmen für die Anwendung neuer technologischer Möglichkeiten wie Data Lakes, Machine Learning (ML) und Artificial Intelligence (AI) öffnen und diese in ihre Steuerungssysteme einbinden. So entstehen digitale Analytik-Assistenten, die in personalisierbaren KPI-Dashboards aktiv über Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten in den Unternehmensdaten informieren können. Mit der Hilfe von Real-time-Daten kann schneller auf Missstände reagiert werden und die Unterstützung durch ML und AI macht es Systemen möglich, in den Daten nach Antworten auf bestimmte Fragestellungen zu suchen oder gleich ganze Dossiers zu einem Thema zusammenzustellen und im Endeffekt sogar Muster zu erkennen, die sie in Handlungs-Empfehlungen umwandeln können. 

Damit bieten digitale Analytik-Assistenten der Unternehmensleitung einen Überblick, der sich ausschließlich auf die relevanten Daten stützt. Wo vorher standardisierte Analysen, angezeigt wurden, die auf strukturelle Änderungen nicht vorbereitet sind, sollten heute Algorithmen arbeiten, die Veränderungen und Unregelmäßigkeiten in den Daten in Echtzeit erkennen und auswerten.

Mit Smart Data Assistant und Chatbot

Ein Beispiel, wie moderne Dashboards als persönliche Analytik-Assistenten dienen können, bietet Pulse – eine Lösung von TD Reply, die Unternehmenslenkern dabei hilft, bessere und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Eine datengesteuerte KPI-Bewertung mit KPI-Effektmodellierung ermöglicht die Erstellung eines auf die Bedürfnisse eines jeden Anwenders zugeschnittenen Daten-Sets. Alle festgelegten KPIs werden im Pulse Dashboard für ein regelmäßiges und automatisches Reporting eingerichtet. Sollte sich etwas ändern, während der Anwender gerade nicht vor Ort ist, wird er von einem automatischen Smart Data Assistant per E-Mail benachrichtigt. Zugleich sorgt ein textbasierter Chatbot dafür, dass Entscheider möglichst einfach und nutzerfreundlich über relevante Veränderungen in den Daten informiert werden. 

Die Erfassung von Daten in hohen Frequenzen erfordert eine automatisierte Verfolgung und Messung aller relevanten Online- und Offline-Datenpunkte. Das Pulse Dashboard vereinfacht die Integration von Standarddatenquellen und kundenspezifischen Quellen – darunter etwa Facebook, Twitter, Google Analytics, Google Search, Brandwatch, Sprinklr, interne CRM Systeme oder bestehende Verkaufsdaten. Somit ist der Anwender über alle Kanäle hinweg umfassend informiert. Ziel ist es dabei nicht nur, über aktuelle Entwicklungen deskriptiv zu informieren, sondern mithilfe ausgereifter statistischer Modelle Entwicklungen in den Daten beziehungsweise der gesamten Business Performance vorherzusagen und damit frühzeitig relevante Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Der CoPilot für die digitalisierung

Ein weiteres Beispiel ist der CoPilot von SAP, eine Chatbot- und Dashboard-Lösung, die bereits sehr nah an digitale Assistenten wie Siri oder Alexa herankommt: So, wie wir als Kunden über eine Alexa den nächsten Wocheneinkauf ordern oder Siri nach unseren bevorstehenden Terminen befragen, können Unternehmensentscheider auch mit dem CoPiloten über Spracheingabe kommunizieren. Das Tool hat ebenfalls das Ziel, die Aufbereitung von KPIs und deren Vermittlung zu vereinfachen, was vor allem durch die intuitive Bedienung via Sprache unterstützt wird, die neben der üblichen Texteingabe möglich ist. In dieser Lösung ist dazu die Möglichkeit gegeben, Transaktionen über SAP-Lösungen hinweg durchzuführen, ohne den aktuellen Kontext oder das Gespräch zu verlassen. Ebenfalls für das Teilen von Notizen, Screenshots oder anderen Elementen, muss eine laufende Konversation nicht verlassen werden. Mit dem SAP CoPilot Skill Builder können als weiteres Feature individuelle Fähigkeiten für den digitalen Assistenten angelegt werden.

Die Digitalisierung passiert wirklich und schreitet in jedem Unternehmen voran. Es wird viel experimentiert und es werden viele Initiativen gestartet. Neue digitale Kanäle zum Kunden werden erschlossen. Unternehmen stehen neue Daten zur Verfügung, deren Wert es zu erschließen gilt – eine Notwendigkeit, die ohne geeignete Tools nicht zu schaffen ist.